Hintergrundinformation

Hintergrundinformation – Nachhaltige urbane Mobilitätsplanung

In ihren Grundsatzpapieren zur städtischen Mobilitätsentwicklung (Aktionsplan für die städtische Mobilität (2009), Weißbuch Verkehr (2011) und Städtisches Mobilitätspaket (2013)) hat die Europäische Kommission dargelegt, dass ein strategisches Herangehen und eine integrierte Planung von zentraler Bedeutung sind. Denn die Verkehrsplanung steht in einem engen Zusammenhang mit anderen lokalen Politikbereichen, wie beispielsweise der Flächen- und Stadtentwicklung oder dem Wohnungsbau. Aber auch sozialen Aspekte und Fragen zum Umweltschutz werden tangiert. Die Befassung mit Fragen zur Verkehrsentwicklung beinhaltet auch immer eine wirtschaftliche Dimension.

Es gibt einen Konsens darüber, dass eine nachhaltige urbane Mobilitätsplanung das Potenzial hat, durch eine strategische Adressierung der städtischen Verkehrsprobleme die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Der Umweltverbund aus saubereren Fahrzeugen, öffentliche Verkehrsmitteln, dem Fahrrad und dem zu Fuß gehen, sowie intermodale Modi (z.B. Taxi, Car Sharing) spielt eine wesentliche Rolle im Verkehrssystem der Zukunft.

Die Europäische Kommission fördert daher die Erstellung urbaner Mobilitätspläne. Dieser Plan soll in einem partizipativ und kooperativ angelegten Verfahren erstellt werden und bestimmte Arbeitsschritte beinhalten:

  • Entwickeln einer Vision & Festlegung von Ziel und Strategie
  • Identifizieren und Analyse der lokalen Mobilitätsprobleme
  • Definition von Schlüsselmaßnahmen zur Lösung der lokalen Probleme
  • Berücksichtigung und Integration von Programmen, Plänen und Maßnahmen anderer Politikbereiche
  • Kooperation mit anderen Verwaltungseinheiten bzw. Abteilungen innerhalb der Kommune sowie mit Umlandgemeinden und der Politik
  • Einbindung von Bürgern und Interessenvertretern
  • Monitoring, Evaluation von Maßnahmen und Bewertung des Planfortschritts
  • Umsetzungs- und Budgetplan

Die Verkehrsplanungspraxis der Städte in Europa ist sehr unterschiedlich. Während in manchen Länder wie Frankreich oder England die Erstellung von urbanen Mobilitätsplänen seit Jahren verpflichtend ist und sie auch hinsichtlich der angewendeten Verfahren als Vorreiter betrachtet werden können, ist die strategische urbane Verkehrsplanung in vielen anderen Ländern Europas oft noch Neuland.

Der Leitfaden zum Thema SUMPs (“Guidelines – Developing and Implementing a Sustainable Urban Mobility Plan”) legt dar, welche Schritte für eine nachhaltige urbane Mobilitätsplanung notwendig sind. Dieser beinhaltet Beispiele aus der Praxis, Vorschläge zu Instrumenten und Verfahren und Referenzen für jeden dieser oben beschriebenen acht Schritte. Das Dokument richtet sich an Verkehrsplaner und andere Akteure, die am Planungsprozess und an der Umsetzung nachhaltiger urbaner Mobilitätspläne beteiligt sind.

Die Erfahrungen zeigen: der Planungsprozess lohnt sich! Ein von der lokalen Politik verabschiedeter SUMP erleichtert Entscheidungsträgern und Planungsbehörden die Entwicklung eines umweltfreundlichen, effizienten und für alle Verkehrsteilnehmer zugänglichen Verkehrssystems.

Wichtige Quellen:

 

Wichtige Informationen über nachhaltige Mobilität und andere SUMP-Projekte finden Sie hier.